danke 02/2018

Lernen, Tod zu 900.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr. Viele von ihnen hinterlassen Angehörige. Im TrauerZentrum Oberberg fin- den sie Hilfe – und Schritt für Schritt zurück ins Leben. tellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind auf einer Familienfeier. Auf dem Wohnzimmertisch sitzt ein weißer Ele- fant. Die Gäste sehen ihn dort sitzen und fragen sich, warum. Aber statt die Frage zu stellen, laufen sie um den Elefanten herum und tun so, als ob er nicht da wäre. Erinnert Sie das an etwas?“, erwartungsvoll blickt Gabriele Keil- Riegert in die Runde. „Genauso gehen Menschen mit Trauer um. Jeder weiß, dass man einen lieben Menschen verloren hat, aber keiner spricht es an. Und auch wenn ich die Gründe dafür ein Stück weit nachvollziehen kann: Das ist nicht richtig!“ Es ist Dienstagabend, 18 Uhr – doch im Mal- teser TrauerZentrum Oberberg geht die Arbeit ge- rade erst los. Was ist Trauer? Was verändert sich durch den Verlust eines geliebten Menschen? Und wie begegnet die Gesellschaft Trauernden? Die Antworten auf diese Fragen gehören für die Teilnehmer zum Alltag. Denn jeder Einzelne von ihnen musste am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, wenn ein Familienmitglied stirbt. Trauer als Tabuthema „Ich hätte nie gedacht, dass der Tod meines Man- nes ein so einschneidendes Erlebnis für mich sein würde“, sagt Gabriele Keil-Riegert. „Dass er mich so aus der Bahn wirft und ich banalste Dinge nicht mehr schaffe.“ Doch auch damit ist sie Fotos: Michael Englert S mit dem leben 11 »danke 2/18

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