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natürlich schon ein paar Jährchen her.“ Auch

deshalb hat sich die 90-Jährige im Juli spon-

tan für die Auffrischung ihrer Kenntnisse

entschieden. „Zwar bin ich körperlich etwas

eingeschränkt, aber im Notfall weiß ich so

zumindest, was zu tun ist, und kann unsi-

cheren, aber körperlich fitten Passanten An-

weisungen geben.“

Ein guter Gedanke, denn: Auch geringe

Erste-Hilfe-Kenntnisse können im Ernstfall

Leben retten. „Damit schadet man nieman-

dem, denn man kann nichts falsch machen.

Man kann nur nichts machen – und das

ist falsch“, stellt Götzelmann energisch fest.

Auch, weil Senioren im Alltag besonders häu-

fig betroffen sind, gelten Ausreden für den

64-Jährigen nicht. Schließlich kennt er die ein-

schlägigenStatistiken. So beginnen inDeutsch-

land nur rund 15 Prozent der Passanten vor

dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit den

notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen. Deut-

lich zu wenig, denn die Überlebenschancen

bei einem Herzstillstand sinken mit jeder Mi-

nute, die bis zum Beginn der Wiederbelebung

verstreicht, um etwa zehn Prozent. Nach fünf

Minuten hat der Betroffene auch aufgrund der

fehlenden Sauerstoffversorgung im Gehirn

kaum noch Chancen zu überleben.

Diese Zahlen machen deutlich: Es muss sich

etwas ändern. Und das tut es, wenn auch in

kleinen Schritten. „In den letzten Jahren ist

die Erste Hilfe deutlich besser und einfacher

geworden“, sagt Götzelmann. „Das spüren

auch unsere älteren Kursteilnehmer.“ Kleine

Veränderungen wie 30 statt 15 Drücker bei der

Herzdruckmassage erhöhen nicht nur die

Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene über-

lebt. Gleichzeitig wird dadurch auch die Ar-

beit der Ersthelfer erleichtert. Denn: Statt lan-

ge nach dem richtigen Rhythmus zu suchen,

kann man erst einmal drauflos drücken. „Ei-

gentlich gibt es ohnehin nur vier bis fünf Maß-

nahmen, die jeder kennen sollte“, erläutert

Götzelmann. „Dann ist man wirklich für jede

Situation gewappnet.“

Fühlt man sich dennoch unsicher, hilft vor al-

lem eines: ein grober Plan. „Es gibt drei Punk-

te, die einen in so einer Situation ruhiger wer-

Ob Druckver-

band oder

Herz-Lungen-

Wiederbele-

bung an der

lebensgroßen

„Rescue

Anne“: In sei-

nen Kursen

vermittelt

Harald Göt-

zelmann alle

wichtigen

Grundlagen.

Auch geringe Kenntnisse

retten im notfall leben.

zu geWinnen

Wir verlosen das „Ers-

te-Hilfe-Handbuch“

der Malteser. Schicken

Sie bis zum 26. Sep-

tember eine Nachricht

mit dem Stichwort

„Erste Hilfe“ an die

Gewinnspieladresse

auf Seite 26.

Fotos: evelyn Dragan

!

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